Maingroove-Probewochenende 2020 - Ein Chor sagt Covid-19 den Kampf an

 

Will der größte Optimist sein, wenn’s tagelang nur regnet

 

 

So heißt es im Chart-Hit „Auf das, was da noch kommt“ von Deutschpopstar Max Giesinger. Optimismus braucht es seit dem gesellschaftlichen Lockdown im März 2020. Ganze Berufszweige scheinen einzubrechen, Millionen von Kindern sind auf unbestimmte Zeit zum Hausarrest verdonnert und Mundschutzmasken verwandeln Supermärkte und Züge in Intensivstationen. Ein Virus auf dem Weg zur Weltherrschaft?

 

 

Tatsächlich fallen auch die Maingroove-Proben den strengen Schutzmaßnahmen zum Opfer. Doch an alternativen Ideen mangelt es nicht: Online-Proben, ein bisschen Musiktheorie, schließlich Stimmproben in Kleingruppen mit großen Abständen, dauergeöffneten Fenstern und Hygieneregeln. Sogar mit einem neuen Lied im Programm, dem besagten Mutmachsong. Nur das geplante Probewochenende lässt lange auf eine Lösung warten.

 

 

Und wenn ich da nich‘ ankomm‘, bin ich zumindest auf’m Weg

 

 

Wie wir es auch drehen und wenden, the same procedure as every year ist dieses Jahr einfach nicht möglich. Kopf in den Sand stecken ist aber nicht. Und so führt uns der Weg am Samstagmorgen nicht bis zur Jugendherberge, sondern nur zum Saalbau Ronneburg in Frankfurt. Der Raum bietet reichlich Platz, eine hohe Zimmerdecke, eine tatkräftige Lüftungsanlage und eine gute Akustik. Da macht es schon fast nichts mehr aus, dass bis zum Einnehmen des Sitzplatzes Maske angesagt ist.

 

Durch den Probentag führt uns ein bunt gemischtes Programm. Mal dürfen wir verzerrte E-Gitarren imitieren, mal mit Engelszungen der Liebe Flügel verleihen oder uns wie Dancing Queens fühlen – und das alles mit der eigenen Stimme. Wir schnuppern ein bisschen in die Melodien der anderen Gesangsstimmen und lassen uns vom Klavierspiel zu „My immortal“ verzaubern. Wir knacken den fiesen Zungenbrecher „Take a chance, take a chance, take a, take a chance, chance“. Auch ein Rhythmusspiel, bei dem wir unseren Partner mit lustigen Grimassen erschrecken, ist mit dabei.

 

 

Auf das, was da noch kommt

Auf Euphorie und alles Leichte

 

 

Nach einem zweiten Probenblock am Nachmittag verschlägt es uns abends zum gemütlichen Ausklingen des Tages in den Wasserpark, wo mit Pizza und Getränken der Hunger gestillt wird. Zur besten Sendezeit schließt der Park allerdings unerwartet seine Tore, sodass wir in den Günthersburgpark umziehen, wo die begonnene Partie Wikingerschach fortgesetzt wird. Gitarre und Gesang schließen den lauen Sommerabend ab.

 

Am Sonntag singen wir – natürlich topfit und ausgeschlafen – weiter und können schließlich sagen: Wir haben uns nicht unterkriegen lassen und das Beste aus der Situation gemacht.

 

Hoff, das wird lange noch so bleib’n für uns

Auf das, was da noch kommt